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DBG 2025
#GesundeBödenKlimaschutz
13. – 18. September 2025
Universität Tübingen
Exkursionen
Hier finden Sie die Übersicht über die geplanten Exkursionen. Alle Exkursionen stehen unter dem Vorbehalt der ausreichenden Zahl der angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Übersichtskarte der Exkursionen
(1) Stadtführung Tübingen (Eck)
14.09.202514.09.2025; 1h(2) Botanischer Garten (Kehl)
14.09.2025, 18.09.202514.09.2025, 18.09.2025; 1hDie Führung stellt den Botanischen Garten der Universität Tübingen mit seinen über 10.000 Pflanzenarten aus aller Welt vor. Die Außenbereiche bieten eine große Vielfalt an Landschaften, von der regionalen Schwäbischen Alb über Gebirgspflanzen im Alpinum bis hin zu asiatischen Arten, die in einem natürlichen Tal im Garten eingebettet sind. Die Gewächshäuser zeigen weitere Lebensräume aus verschiedenen Klimazonen, darunter ein Tropicarium, ein Trockenhaus mit Sukkulenten und ein feuchtes Subtropenhaus.
(3) Laborführung (Banfield)
14.09.2025, 18.09.202414.09.2025, 18.09.2025; 2hUnsere circa zweistündige Labortour bietet Ihnen einen exklusiven Einblick in die breit gefächterten Forschungsaktivitäten der bodenkundlich arbeitenden Arbeitsgruppen am Geo- und Umweltforschungszentrum an der Universität Tübingen, sowie weitere Eindrücke der umweltwissenschaftlichen Arbeit des Fachbereichs Geowissenschaften.Die Führung soll Ihnen aktuelle Forschungsthemen und die Arbeiten in unseren molekularbiologischen, nasschemischen, analytischen und weiteren Spezial-Laboren (z.B. Bildgebung) näherbringen. Ein Schwerpunkt der Führung wird die Isotopenanalytik (stabile und radioaktive Isotope, bspw. DNA-SIP, TC/EA-IRMS, preparative GC) einnehmen, welche auf verschiedensten Skalen und Ökosystemen angewandt wird.
(4) Beschreibung von Böden mit der KA6 (Eberhardt, Fleck)
14.09.202514.09.2025 (halbtägig)Im Keuperbergland des nördlichen Schönbuchs werden bei Hildrizhausen drei typische Böden vorgestellt und gemäß KA6 beschrieben. Wesentliche Neuerungen gegenüber der KA5 stehen dabei im Mittelpunkt. Ein Normpelosol, ein Braunerde-Pelosol und eine Pseudogley-Parabraunerde aus Lehm- und Tonfließerden dienen als Demonstrationsprofile. (5) Waldböden und Moosgemeinschaften - Aktuelle Forschungsvorhaben im Naturpark Schönbuch (Seitz, Gall)
14.09.202514.09.2025 (halbtägig)Für den Wald wird der Trockenstress als eine der gravierendsten Auswirkungen des Klimawandels angesehen. In diesem Zusammenhang sind Waldböden in ihrer hydrologischen Funktion von großer Bedeutung. Unter Wald stellen Moose einen wichtigen ökologischen Faktor als Wasserreservoir und Bodenstabilisator dar. Sie beeinflussen den Oberflächenabfluss und bilden speziell an Störungsstellen nach Forstarbeiten einen wirksamen Schutz gegen Erosion. Wir besichtigen fußläufig zum Tagungsgelände mehrere Forschungsvorhaben zu diesen Themen im Naturpark Schönbuch (Messstation, mobile Beregnungsanlage) sowie in den Laboren und Gewächshäusern der Universität Tübingen.
(6) Das Land‐Atmosphäre Feedback Observatorium (LAFO) der Universität Hohenheim (Ingwersen, Streck)
14.09.202514.09.2025 (halbtägig)Das Land‐Atmosphäre Feedback Observatorium (LAFO), das 2016 auf dem Heidfeldhof/Hohenheim eingerichtet wurde, vereint eine einzigartige Kombination von Messmethoden, um Prozesse und Rückkopplungen im System Boden-Pflanze-Atmosphäre zu messen. Im Jahr 2024 wurde eine Forschungsgruppe (Land-Atmosphäre Feedback Initiative, LAFI, FOR 5639) eingeworben, in deren Rahmen das methodische Spektrum noch einmal stark erweitert wurde. Im Rahmen dieser Forschergruppe wird im Jahr 2025 eine große Messkampagne am LAFO durchgeführt.Die messtechnische Ausstattung umfasst abtastende Raman Lidar- und Differential Absorption Lidar (DIAL)-Systeme zur räumlich aufgelösten Messung von Temperaturen und Wasserdampf-konzentrationen in der atmosphärischen Grenzschicht, ein Mikro-Regenradar, drei Doppler-Lidar-Systeme zur dreidimensionalen Messung des Windvektors, ein Glasfasersystem zur hochaufgelösten Messung der Temperaturen in der Grenzschicht, in der Vegetation und im Boden sowie vier (Eddy-Kovarianz-) Energiebilanzstationen mit Sensoren in 2 und 10 m Höhe, des weiteren Feuchte- und Temperatursensoren für pflanzenphysiologische und bodenphysikalische Messungen. Hinzu kommen eine Messplattform für stabile Isotope sowie Saftfluss-Sensoren und Mini-Lysimeter zur Auftrennung der Evapotranspiration in ihre Komponenten. Auf der Exkursion werden die Messgeräte und ihr Zusammenspiel vorgestellt sowie die ersten Ergebnisse diskutiert.Der Untersuchungsstandort liegt an einem leicht nach Südosten geneigten Hang. Entlang des Hanges hat sich eine klassische Löss-Catena entwickelt. Es werden Profile einer Pseudogley-Parabraunerde, eines erodierten Parabraunerde-Pseudogleys und eines Pseudogley-Kolluvisols gezeigt. Desweiteren wird die Möglichkeit gegeben, den großen Systemversuch des NOcsPS-Projektes (LaNdwirtschaft 4.0 ohne chemisch-synthetischen PflanzenSchutz) auf dem Heidfeldhof zu besichtigen.
(7) UNESCO Global Geopark und Biosphärengebiet Schwäbische Alb (Megerle)
19.09.202512.09.2025 (eintägig)Die Schwäbische Alb weist fünf Auszeichnungen der UNESCO auf, darunter ein Biosphärengebiet und einen der ältesten Geoparks weltweit. Die besonderen Geopotentiale der Alb wie z.B. die Böden sind die wesentliche Grundlage für die naturräumlichen Charakteristika sowie für die touristische Inwertsetzung und Umweltbildung. Bei einem Besuch der beiden sich überlappenden UNESCO-Gebiete (Biosphärengebiet und Geopark) werden die besonderen Geopotentiale und die daraus resultierenden Konsequenzen für Landwirtschaft und Siedlungsentwicklung der Alb erläutert.
(8) Bäume im Stress – wie sehen die Wälder der Zukunft aus? (Schäffer, Hein, Spangenberg)
13.09.202513.09.2025 (eintägig)Der Wasserhaushalt von Waldböden des Keuperberglands und in der Juralandschaft unterliegt einer hohen Variabiliät, die ausgelöst wird durch die geogene Vielfalt der Ausgangssubstrate, deren Überprägung durch periglaziale Fließprozesse und die topographische Bewegtheit der Landschaft. Zeitlich hochaufgelöste Untersuchungen von Wachstumsreaktionen einheimischer wie fremdländischer Baumarten verknüpft mit Informationen zum Bodenwasserhaushalt ermöglichen verbesserte standortsspezifische Prognosen klimawandelbedingter Anbaurisiken sowie die Anpassung waldbaulicher Handlungskonzepte an die sich rasch ändernden Wachstumsbedingungen. Für jeweils zwei Standorten in der Keuper- und in der Juralandschaft werden Ergebnisse waldwachstumskundlicher Analysen und begleitend durchgeführter bodenkundlicher Erhebungen vorgestellt.
(9) Wie ist die Lage …? – Böden des Schönbuchs unter besonderer Berücksichtigung von Bodenausgangsgestein und Lagengliederung (Fleck, Haas, Henkner-Sennock)
13.09.202513.09.2025 (eintägig)Im Naturpark Schönbuch bei Tübingen sind unter Wald Pelosole, Braunerden und Parabraunerden aus mehrgliedrigen periglaziären Solifluktionsdecken über Keupergesteinen weit verbreitet. Die geologische Schichtung zeigt sich vor allem in der Feinbodenart, im Gehalt und der Verteilung des Grobbodens, dem Lössanteil sowie der Bodenfarbe. Neben der vertikalen Gliederung ausgewählter Profile wird entlang einer Catena auch die horizontale Veränderung der Schichten mit dem Relief und dem unterlagernden Festgestein thematisiert. Inhaltlicher Schwerpunkt der eintägigen Exkursion ist die Ansprache der periglaziären Lagen und Bodenausgangsgesteine sowie Rückschlüsse auf anthropogene Veränderungen der Böden.
(10) Klimaschützer Waldboden: Ergebnisse zu Treibhausgasflüssen aus dem Forstlichen Umweltmonitoring (Hartmann, Hölscher, Puhlmann)
14.09.202514.09.2025 (eintägig)Die Exkursion führt in den Nordschwarzwald (Altensteig) zu einer Messfläche des Intensiven Forstlichen Monitorings. Dort werden Messeinrichtungen zur Erfassung von Langzeitreihen von Treibhausgasflüssen im Waldboden vorgestellt und Ergebnisse des inzwischen mehr als 25-jährigen Monitorings diskutiert. Entlang der Exkursionsroute werden außerdem Bodenprofile der dritten Bodenzustandserhebung (BZE) angefahren, an denen erste, aktuelle Ergebnisse der BZE diskutiert werden. Auf der Rückfahrt von Altensteig werden weitere Untersuchungsflächen besichtigt, auf denen Arbeiten zum Einfluss von Totholz auf die C-Bilanz und zur Bedeutung des Waldbodenmikrobioms für die Treibhausgasproduktion und -konsumption vorgestellt werden.
(11) Böden im Oberen Gäu bei Herrenberg – tiefe Einblicke in eine vom Karst geprägte Bodenlandschaft (Fleck, Baumann, Liedtke)
19.09.202519.09.2025 (eintägig)In den bewaldeten Hochlagen westlich von Herrenberg weisen Trockentalmulden, Karstwannen und Dolinen auf eine intensive Verkarstung im Oberen Muschelkalk hin. Im welligen Relief sind auf flachen Erhebungen Braunerden und Terrae fuscae mit Übergängen zu Parabraunerden verbreitet. In den dazwischenliegenden Hohlformen wurden dagegen mächtige, häufig lössreiche Fließerden und Verschwemmungssedimente mit Parabraunerden bzw. Kolluvisolen akkumuliert, die häufig ältere Bodenbildungen überlagern. Die feinerdereichen Füllungen sind meist mehrere Meter mächtig und zeichnen ein stärkeres, durch Verkarstung entstandenes Paläorelief nach. Im östlich anschließenden Unterkeuper setzen zunehmend ackerbaulich genutzte Böden aus würmzeitlichem Löss, häufig mit fossilem Kt-Horizont im Untergrund, ein.
(12) Die Mittlere Schwäbische Alb - Geomorphodynamik und Landschaftsgenese (Eberle)
19.09.202519.09.2025 (eintägig)Diese geographische Exkursion führt durch das Albvorland und die bekannten Rutschgebiete bei Mössingen auf die Hochfläche der Schwäbischen Alb im Raum Salmendingen. Von dort geht es über die Kuppenalb und das Wiesaztal zurück nach Tübingen. Einen inhaltlichen Schwerpunkt bilden die Massenbewegungen am Albtrauf bei Mössingen. Außerdem werden wesentliche Aspekte von Geologie, Landschaftsgenese, (Paläo-)Bodenbildung sowie die Landnutzungspotentiale der modellhaft ausgebildeten Schichtstufenlandschaft südlich von Tübingen erläutert.
(13) Natürliche Ertragsfähigkeit und landwirtschaftliche Nutzung – Böden der Schwäbischen Alb im Vergleich zu den Böden im Albvorland - Natürliche Ertragsfähigkeit und landwirtschaftliche Nutzung (Hildbrand, Zeller, Rilling, Baumann, Keil)
19.09.202519.09.2025 (eintägig)Die Ganztagesexkursion führt zu ausgewählten Musterstücken der Bodenschätzung über das Albvorland auf die Schwäbischen Alb bei Hohenstein. Dabei werden die Böden auf der Schwäbischen Alb und im Albvorland im Hinblick auf die Standortbewertung durch die Bodenschätzung und die Profilansprache nach der Bodensystematik erläutert. Einen Schwerpunkt der Exkursion bildet die Bodennutzung von Böden unterschiedlichster Ertragsfähigkeit und zwar insbesondere von Grenzertragsstandorten der Schwäbischen Alb mit vermeintlich schwierig zu bewirtschaftenden und kargen Böden sowie starkem räumlichen Wechsel der Bodeneigenschaften.
(14) Querschnitt durch Langenauer Ried und Ostalb (Stahr)
19.09.202519.09.2025 (eintägig)Die Exkursion beginnt mit Tschernosem und Niedermoor, danach werden weit entwickelte Böden auf Jurakalk bis zum Ferrallit gezeigt. Schließlich werden wichtige Punkte der Landschaftsgeschichte wie Heldenfinger Kliff, Sontheimer Meteorkrater und Brenztopf besichtigt.
(15) Standorte, Böden und aktuelle sowie historische Landnutzung im oberen Wolftal im Schwarzwald (Herrmann, Schmieder)
19.09.202519.09.2025 (eintägig)Die Besonderheit des oberen Wolftales rund um Schapbach sind die permischen Substrate, die insbesondere im Bereich der oberen Sulz das Ausgangsmaterial der Bodenbildung sind und auf denen sich rote Böden mit außerordentlicher physikalischer Stabilität entwickelt haben. Letztere unterscheiden sich deutlich von den Bodenbildungen auf Buntsandstein und Schapbachgneis.Die Landnutzung im oberen Wolftal geht weit ins Mittelalter zurück: wenn man den Sagen Glauben schenken darf, bis in die keltische Siedlungsphase, da sich dort abbauwürdige Minerallagerstätten befinden. Für die Bergwerke und die Glashütten wurde viel Holz benötigt. Es kam also schon früh zur Entwaldung. Die mittelalterliche Nutzung beruhte auf Brandrodung und Feldgraswirtschaft mit Roggenanbau. Diese Reutewirtschaft hat ihre Spuren in der Landschaft hinterlassen, ebenso der Waldbau mit seinen Holzriesen und der Flößerei.Die Exkursion versucht die Landschaft bei einer Wanderung auch in steilerem Gelände aus dieser historischen Perspektive zu begreifen. Dazu wird es auch Gespräche mit lokalen Landnutzern geben.Während der Exkursion wird versucht die Landschaft holistisch zu verstehen; angefangen bei der Geologie über Böden und historische Landnutzung (inklusive Wässerwiesen) bis hin zur aktuellen Situation. Die zentrale Diskussion dreht sich um die Wechselwirkung zwischen Landnutzung und Standortseigenschaften.
(16) Was uns Kolluvien und begrabene Böden erzählen - Prähistorische Landnutzung in SW-Deutschland (Henkner-Sennock, Höpfer, Scherer)
19.09.202519.09.2025 (eintägig)Böden verraten uns nicht nur sehr viel über die aktuelle, sondern auch über die Landnutzung vergangener Zeiten. Vor allem Kolluvien und die darunter begrabenen Böden können viel über die prähistorische Landnutzung (z.B. Ackerbau und Viehzucht) und die Veränderung der Landschaft (z.B. der Vegetationszusammensetzung) erzählen. Bei dieser Ganztagesexkursion besuchen wir Standorte frühgeschichtlicher Siedlungen auf der Baar und im Hegau (SW-Deutschland) und stellen mehrlagige Kolluvien vor. Neben der archäologischen Besiedlungsgeschichte werden Untersuchungsergebnisse zu ausgewählten Bodenprofilen und deren besondere Pedo- und Chronostratigraphie diskutiert. Die Datierungen der Kolluvienhorizonte und die molekularen Markeranalysen stehen dabei besonders im Fokus der Exkursion. Der vegetationsgeschichtliche Hintergrund wird durch archäobotanische Untersuchungen (Holzkohle, Pollen) hergestellt und trägt dazu bei, die bodenkundlichen und archäologischen Ergebnisse in einen landschaftlichen Zusammenhang zu setzen.
(17) Böden und Wälder im und um den Nationalpark Schwarzwald: Bodenkundlicher Querschnitt durch den perhumiden Nordschwarzwald und waldökologische Konsequenzen (Lang, Stahr)
13.–14.09.202513.-14.09.2025 (zweitägig)Der Nordschwarzwald ist aus periglazialen und glazialen Deckschichten aufgebaut, die sich aus Buntsandstein und Kristallin entwickelt haben. Die Böden reichen von Regosolen über Braunerden, Podsolen und Böden mit Eisenbändchen zu Stagnogleyen, Hanggleyen und Mooren. Neben den wichtigen bodenbildenden Prozessen sollen die Ausbildung der Humuskörper sowie die Klassifikation der Bodentypen und Humusformen nach KA5 und KA6 die Schwerpunkte der Exkursion bilden. Die entscheidenden Herausforderungen für den Nationalpark sind der Erhalt kulturell bedingter Standorte (Grinden) sowie die Veränderungen durch den Klimawandel (Schädlingsbefall, Trockenheit, Windwurf). Die Wechselwirkung dieser Veränderungen mit den Bodeneigenschaften wird ebenfalls thematisiert.
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